Transformative Methoden und Formate

Methoden werden nach Held et al. (2022) als ein planmäßiges, systematisches und zielgerichtetes Verfahren für die Erlangung von Erkenntnis verstanden. Diese Definition bezieht sich insbesondere auf Forschungsaktivitäten und die Erlangung wissenschaftlicher Erkenntnisse. Allgemein sind Methoden ein planmäßiges Verfahren, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Für die Anwendung von Methoden ist das Erkenntnispotential ebenso relevant, wie die betrachtete Fragestellung und das Erkenntnisinteresse. Formate beinhalten in der Regel eine Sequenz an Methoden und dienen damit als Rahmen, in welchem die einzelnen Methoden angewendet werden. Formate üben damit Einfluss auf die inhaltlichen Qualitäten und Durchführung von Methoden aus.

Für die Aufnahme von Methoden und Formaten in die Sammlung werden vier Kriterien aufgestellt. Erstens sollen die Methoden und Formate bereits Anwendung in transformativen Kontexten finden oder zweitens für diese Kontexte explizit als geeignet genannt werden. Drittens sollten die Methoden und Formate integrativ sein. Mit integrativ ist die Einbeziehung von gesellschaftlichen Akteur:innen und deren Perspektiven auf Problemstellungen sowie Gestaltungsmöglichkeiten in wissenschaftliche Prozesse gemeint (Lam et al. 2021; Pohl et al. 2021). Viertens sollten die Methoden und Formate transformativ sein, die zum Ziel haben, Wissen zu erarbeiten, das einen Beitrag zur Lösung eines gesellschaftlichen Problems leistet und den Wandel dahin aktiv mitgestaltet (Schneidewind 2019). Ein besonderer Fokus wird gelegt auf Methoden und Formate, die in besonderer Weise zur Entwicklung einer Kultur der Verantwortung (u.a. Responsible Research and Innovation, RRI), zur Bildung einer Kultur der Zukunftsfähigkeit und zur Bildung einer Kultur der Rechenschaftspflicht für wissenschaftliches und gesellschaftliches Handeln beitragen sowie als einzelne Methode bzw. Format oder in Kombination mit anderen ressourcenorientierte und wertschätzende Formen der Zusammenarbeit fördern.

Die Sammlung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und soll als Überblick über die Vielfalt transformativer Methoden und Formate dienen. Unter dem Reiter "Quellen" sind jeweils Angaben zu weiterführender Literatur zu finden.

Um die Vielzahl der identifizierten transformativen Methoden und Formate in einem weiteren Schritt zu systematisieren, wurden auf Basis der Ziele und Einsatzgebiete der Methoden und Formate in einem zweistufigen Prozess induktiv Anwendungsbereiche geclustert. Zur Clusterung der Methoden und Formate wurden im ersten Prozessschritt aus den Beschreibungen der Methoden und Formate zunächst die Zielsetzungen herausgearbeitet und zu 28 spezifischen Anwendungsbereichen geclustert. Der spezifische Anwendungsbereich stellt dabei den engeren Kontext dar, in welchem die Methode bzw. das Format angewendet werden kann bzw. konkrete Ziele, die mit der Methode bzw. dem Format erreicht werden sollen. Um diese 28 spezifischen Anwendungsbereiche nochmals einzugrenzen, wurden sie im zweiten Prozessschritt wiederum zu sechs übergeordneten Anwendungsbereichen geclustert. Der übergeordnete Anwendungsbereich bestimmt den Hauptkontext, in dem die Methode bzw. das Format angewendet werden kann bzw. übergeordnete Ziele, die mit den Methoden bzw. Formaten erreicht werden sollen. Die Angaben zu den Anwendungsbereichen sind unter dem entsprechenden Reiter zu finden.

Die Methoden und Formate sind im Folgenden in alphabetischer Reihenfolge gelistet.

 

Literatur:

Held, T. et al. (2022): Innovation Labs an Hochschulen in Deutschland. Relevante Erfolgsfaktoren für integrative und transformative Transferprozesse. In: TRANSFORM Diskussionspapier. DOI: 10.5445/IR/1000149517.

Lam, D. P. M. et al. (2021): Transdisciplinary research: towards an integrative perspective. In: GAIA – Ecological Perspectives for Science and Society, 30(4): 243–249. DOI: 10.14512/gaia.30.4.7.

Pohl, C. et al. (2021): Conceptualising transdisciplinary integration as a multidimensional interactive process. In: Environmental Science & Policy, 118: 18–26. DOI: 10.1016/j.envsci.2020.12.005.

Schneidewind, U. (2019): Die Große Transformation. Eine Einführung in die Kunst des gesellschaftlichen Wandels. 4. Aufl. Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag GmbH.

Transformative Methoden und Formate

sprungmarken_marker_1160